KLIMAfit Urkunden Verleihung

KLIMAfit Zertifizierung

KLIMAfit Zertifizierung: Wir, die BVS Blechtechnik, gehören zu den sechs ausgezeichneten Unternehmen im Landkreis Böblingen, die seit Oktober 2024 KLIMAfit zertifiziert sind. Was bedeutet das im Detail?

KLIMAfit ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Es soll den Unternehmen beim Einstieg in das Klimaschutzmanagement helfen.

Am 26.09.2024 war ein erster Zwischenschritt auf dem langen Weg zu einem klimafreundlichen und nachhaltigen Unternehmen geschafft. Nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit durften wir eine externe Kommission zum KLIMAfit Audit bei uns, der BVS Blechtechnik in Böblingen begrüßen.

Zuvor gab es verschiedene Workshops, die uns zusammen mit den anderen ausgewählten Firmen thematisch auf folgende Ziele vorbereiteten:

  • Treibhausgas-Bilanz (THG-Bilanz)
  • Maßnahmen Programm für weniger Emissionen
  • Regionale & globale Klimaschutzziele unterstützen
  • Klimaschutzleitlinien
  • Organisationsstrukturen für den Klimaschutz
  • Workshops & Austausch

Ein klimafreundliches Feinblech Verarbeitungsunternehmen… Das ist keine leichte Aufgabe…
Wir stehen vor herausfordernden Aufgaben, die ersten Schritte sind mit der Erstellung einer Treibhausgasbilanz und darauf basierenden Maßnahmen gemacht. Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz lohnt sich, für jeden von uns.

Das Thema bleibt ein ständiger Unternehmensprozess und wird dauerhaft nur erfolgreich sein, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv mitwirken. Dann kann unser ökologischer Fußabdruck Schritt für Schritt kleiner werden.

Ein klimafreundliches Feinblech-Verarbeitungsunternehmen aufzubauen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, der wir uns mit großem Engagement stellen. Unsere ersten Schritte umfassen die Erstellung einer umfassenden Treibhausgasbilanz und die Ableitung gezielter Maßnahmen, um die Emissionen kontinuierlich zu reduzieren. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind bedeutende Themen, die sich nicht nur ökologisch, sondern auch für uns alle persönlich lohnen.

So sind wir als Unternehmen ab dem 01.01.2026 dazu verpflichtet, unter der ESG-Berichtspflicht unsere Informationen über unsere Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungspraktiken offenzulegen. Dieses Reporting wiederum wird uns bei der zukünftigen Vergabe von Krediten wieder begegnen, da die Banken zukünftig auch nur noch nachhaltige Geschäftsmodell finanzieren werden. Das heißt konkret, dass wir bei zukünftigen Investitionen in Maschinen, mit unserem heutigen Handeln in Bezug auf unsere CO2-Emissionen konfrontiert werden.

Diese Herausforderungen erfordern eine langfristige und unternehmensweite Anstrengung: Nachhaltigkeit kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv mitwirken. So können wir gemeinsam unseren ökologischen Fußabdruck Schritt für Schritt verkleinern.

Besonders spannend ist der Einblick in die zahlreichen Faktoren, die in die Treibhausgasbilanz einfließen: von technischen Geräten und Anlagen über Beleuchtung, Heizung, Fuhrpark und die Verkehrsmittel unserer Mitarbeitenden bis hin zu Verpackung, Abfalltrennung, Homeoffice-Regelungen, flexible Arbeitszeiten, Online-Meetings, lokale Lieferanten und Dienstreisen.

Zahlen/Daten/Fakten:
Von zentraler Bedeutung war die Berechnung der THG-Emissionen für die BVS Blechtechnik und die Aufschlüsselung in die verschiedenen Emissionsquellen Scope-1, Scope-2 und Scope-3. Was bedeutet das?

Scope1: direkte Emissionen
Scope-1-Emissionen umfassen alle Emissionen, die aus Quellen stammen, die direkt im Verantwortungsbereich oder unter der Kontrolle eines Unternehmens stehen. Dazu zählen Emissionen aus der Nutzung von Energieträgern am Unternehmensstandort, wie beispielsweise Erdgas, Brennstoffe und Kältemittel, sowie Emissionen, die durch den Betrieb von Heizkesseln und Öfen entstehen. Darüber hinaus umfasst Scope 1 auch die Emissionen des firmeneigenen Fuhrparks, einschließlich Pkw, Lieferwagen und Lkw.

Scope 2 – indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie
Scope-2-Emissionen sind indirekte Treibhausgasemissionen, die durch eingekaufte Energie wie Strom, Fernwärme oder -kälte entstehen. Diese Energie wird außerhalb der Systemgrenzen des Unternehmens erzeugt, jedoch innerhalb des Unternehmens verbraucht. Beispielsweise gelten Emissionen, die durch den externen Erzeugungsprozess von zugekauftem Strom entstehen, als indirekte Emissionen und fallen somit unter Scope 2.

Scope 3 – indirekte Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette
Scope-3-Emissionen sind alle Treibhausgasemissionen, die nicht direkt vom Unternehmen selbst erzeugt werden (wie bei Scope 1) und auch nicht aus eingekaufter Energie stammen (wie bei Scope 2). Stattdessen umfassen sie alle weiteren Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens. Das sind zum Beispiel Emissionen aus der Produktion und dem Transport der eingekauften Materialien, Geschäftsreisen der Mitarbeitenden, die An- und Abreise der Belegschaft zur Arbeit sowie die Nutzung und Entsorgung der verkauften Produkte.

Der Unterschied zwischen Scope 2 und Scope 3 liegt also darin, dass Scope 2 nur indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie (z. B. Strom, Wärme) berücksichtigt, während Scope 3 alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Lieferkette und des Produktlebenszyklus umfasst.

Mit Hilfe dieser Kategorien wurde bei der BVS Blechtechnik überprüft, wo wir wieviel THG-Emissionen aktuell verbrauchen und welche Möglichkeiten wir haben in diesen „Scopes“ einzusparen.

Für die Erstellung unserer ersten Treibhausgas-Bilanz haben wir das Jahr 2022 herangezogen, da wir aus dem Jahr zu Beginn des KlimaFit-Programms bereits alle Zahlen vorliegen hatten und somit nicht noch auf Auswertung einzelner Unterpunkte warten mussten. Im Folgenden findet ihr ein paar Zahlen aus der Bilanz für das Jahr 2022 und gleichzeitig auch schon die von uns umgesetzten Einsparmaßnahmen.

Die Einheit CO₂e (CO₂-Äquivalente) ist eine Maßzahl, die verwendet wird, um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase zu vergleichen und einheitlich darzustellen. Da verschiedene Treibhausgase – wie Methan (CH₄) oder Lachgas (N₂O) unterschiedlich stark zum Treibhauseffekt beitragen, wird ihre Wirkung auf das Klima in Relation zu Kohlendioxid (CO₂) gemessen.

Das bedeutet, dass CO₂e angibt, wie viel CO₂ ausgestoßen werden müsste, um die gleiche Klimawirkung wie das betreffende Gas zu erzielen. Beispielsweise hat Methan eine deutlich stärkere Wirkung als CO₂, weshalb eine Tonne Methan mit etwa 28 bis 36 Tonnen CO₂e bewertet wird.

THG-Bilanz/ Zahlen:
Treibhausgasemissionen 2022: –> 4.433 t CO₂e

CO2 Einsparung durch unsere PV-Anlage:
155,2 t. CO₂e
(ca. 400.000 kWh Einsparung / Jahr – entspricht ca. 25-33% des BVS-Jahresverbrauchs)

CO2 Einsparung durch den Einkauf von Ökostrom:
474,3 t. CO₂e

CO2 Einsparung durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung in allen Bereichen:
68,17 to CO₂e

Den allergrößten Anteil an unserer THG-Bilanz haben unsere Bezogenen Güter. Das eingekaufte Material, hier vor allem vorrangig das Blech, hat mit 3.699 t CO₂e einen Anteil von 83,4%. Dahinter folgen auf den Plätzen unsere Heiz- und Prozessenergie, die wir für die Beheizung aller Räumlichkeiten und den Betrieb der Pulveranlage benötigen mit 344 t CO₂e. Die Pendleremissionen kommen zusammengefasst auf 128 t CO₂e.

Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit zu einem ersten Erfolg auf dem langen Weg geführt hat.

Weiterhin bedanken wir uns herzlich beim Landkreis Böblingen, der Arqum GmbH, der Energieagentur Kreis Böblingen GmbH und der Stadt Böblingen #klimaschutzbb für die gute Zusammenarbeit und das Feedback.

PR Meldung KLIMAfit

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